[Blog-O-Quest] Pläne im Rollenspiel

Logo #03 der RPG Blog-O-QuestPlanung im Rollenspiel steht schon lange auf der Blogliste. Daher kommt mir die aktuelle Blog-O-Quest von Timberwere entgegen, die das Thema aufgreift. Zwar deckt sie nur wenige Aspekte aus meiner Vorstellung ab, aber ich begrüße den Aufhänger zu bloggen. Vielleicht beflügelt das meinen eigenen, unabhängigen Beitrag dazu. Springen wir gleich in die Fragen!

1. Wie ausführlich planst Du Deine Charakterinnen, bevor Du sie in einer Runde zum ersten Mal spielst?

Wenig. Bei mir ist das ein Spektrum. Die Charaktererstellung beginnt – ein klassisches System vorausgesetzt – meist mit einer groben Vorstellung. Zum Beispiel begann mein Pathfinder-Charakter Tsa’Aska mit:

  • Halbork
  • Fighter
  • Battle Axe und Schild
  • Ehrenkodex mit Ideen wie: Wer Schutz braucht, bekommt ihn. Ein fairer Kampf findet ohne Tricks von Angesicht zu Angesicht statt. Ein echter Krieger deckt den Rückzug seiner Gefährtinnen.

Genaue Formen entwickeln sich dann während der Erschaffung sowie im Spielverlauf. Manchmal bringe ich mehr mit, manchmal beschränken nur Klasse und Volk. In schriftlicher Form taucht das meistens nur auf Wunsch der Spielleiterin auf. Ausführliche Gedanken vorab, die strikt einzuhalten sind, schrecken mich ab. Mein Charakterspiel schätze ich eher als mäßig ein. In meinen Augen erreiche ich als Spielleiter dabei höhere Qualität, weil die Phasen des Charakterspiels sich zeitlich stärker beschränken, ehe die Figur in einer anderen Szene wieder auftaucht.

 

2. Wie hältst Du es im Spiel – Unternehmungen wie z. B. Heists oder (Shadow-)Runs ausführlich planen oder spontan passieren lassen?

Dazu zitiere ich mich selbst:

Für mich funktioniert Planung im Rollenspiel am besten, wenn sie auf einem sehr groben Niveau passiert. Über Stunden hinweg einen Heist planen, verliert meine Aufmerksamkeit. Wenn meine Mitspielerinnen das wollen, nehme ich mich zurück und warte. Den Spaß gönne ich ihnen. Die Langeweile klopft bei mir dann aber schnell an.

 

3. Planst Du manchmal zwischen Spielrunden, was Deine Charakterin in der nächsten Session sagen oder tun möchte? Und klappt das dann so, wie Du es Dir ausgemalt hast?

Selten. Das findet in der Regel von meiner Seite nur statt, wenn die Spielleiterin darum bittet.

Ansonsten notiere ich mir „Einkaufslisten“. Diese umfassen einerseits zukünftige Einkäufe als auch andererseits die Planung für meine nächste Steigerung. Dabei unterliegt alles einem gewissen Maß der Spontanität. Mein letzter geplante Einkauf ging schief, weil es nur einen aktiven Händler im Dorf gab. Dieser verlangte Wucherpreise jenseits von Anstand und unseren Finanzen und die Einkaufsliste besteht weiter.

 

4. Was war die Aktion mit der längsten oder der kürzesten Vorausplanung, die Du je im Spiel erlebt hast, und wie ist sie gelaufen?

Als Spieler profitiere ich von Mitspielerinnen, die ebenfalls lieber in die Handlung eintauchen. Daher planen wir oft nur: „X lenkt sie ab, Y macht Aktion 1 und ich Aktion 2. Wenn Probleme auftauchen, dann startet Z Aktion 3, während wir fliehen.“ Das funktioniert dann meistens auch ganz gut.

Am längsten zogen sich die Planungsphasen in meiner ehemaligen Freitagsrunde. Die dortigen Mitspieler konnten sich da endlos drin verlieren, um alle Unwägbarkeiten abzuwägen. Der Plan verabschiedete sich meist frühzeitig bei einem gescheiterten Wurf oder eben den Unwägbarkeiten. Oftmals hinkt die Kompetenz der Spielerinnen zu sehr der ihrer Figuren hinterher.

Als Spielleiter liegt es außerhalb meiner Kompetenz, befriedigende Planungsphasen anzubieten. Da ich viel improvisiere, Ideen und Handlungen der Spielerinnen und ihrer Charakterinnen aufgreife, sowie das Abenteuer kontinuierlich anpasse, finden hoffentlich auch Planerinnen ihre Erfüllung. Ob das funktioniert, müssten meine Spielerinnen bewerten.

 

5. Hast Du ein Beispiel dafür, wie in einer Deiner Runden eine Vorausplanung komplett in ihr Gegenteil umgeschlagen ist?

Davon fallen mir nur wenige ein. In einer Numenera-Runde scheiterte unser Plan im Garten der Villa an einem Wurf bei dem eine drei oder höher gereicht hätte. Die Eins verhinderte nicht nur den Erfolg, sondern ermöglichte zusätzlich einen Eingriff durch die Spielleiterin, der alles verschlimmerte. Meiner Erinnerung nach flohen wir unverrichteter Dinge.

 

Bonusfrage: Wie detailliert planst Du Deine Runden vor, was deren RL-Umfeld betrifft (also alles, was nicht direkt mit dem Spiel selbst zu tun hat)?

Die Outgame-Organisation nimmt vermutlich den Großteil unserer Planung „im Rollenspiel“ ein. Dazu gehört alles rund um wann wir wo was spielen und wer leitet. In der Regel erfolgt die Abstimmung über WhatsApp, Discord oder Twitter. Je nach Runde organisieren wir bei einem Ausfall einen Ausweichtermin oder den nächsten regulären Termin. Oneshots erhöhen natürlich den Planungsaufwand im Verhältnis zum Spielen, weil Punkte besprochen werden, die in einer Kampagne bereits frühzeitig geklärt wurden. Ob es wirklich große Unterschiede zwischen den Gruppen gibt, werden wohl die Questen anderer Bloggerinnen zeigen.

 

Ansonsten die Blog-O-Quest in Kürze:

  • An jedem Monatsersten werden fünf Fragen/Lückentexte gestellt. Der Starter wird im rsp-blogs-Forum festgelegt. Wir bitten um Beantwortung auf euren Blogs, Podcasts, Vlogs oder im Forum
  • Jeder Monat widmet sich einem Hauptthema, um das sich die Fragen drehen.
  • Verlinkt eure Beiträge hier in den Kommentaren und/oder im entsprechenden Forenthread auf rsp-blogs.de.
  • Jeder, der sich die Zeit nimmt, die fünf plus ein plus zwei Fragen zu beantworten, ist herzlich willkommen.
  • Die „RPG-Blog-O–Quest” Logos dürfen selbstverständlich in Euren Beiträgen benutzt werden. (alle drei, welches besser gefällt.)
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2 Gedanken zu „[Blog-O-Quest] Pläne im Rollenspiel

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