
Logo-Bild des Mystery Blogger Awards von Okoto Enigma
Begeistert bin ich von Blogger-Kettenbriefen nicht, aber wenn ich für den Mystery Blogger Award nominiert, dann ist das eine Interessensbekundung, der ich gerne nachkomme. Rollenspiele sind dabei leider nur ein Bruchteil der Themen, sicherlich auch, weil er von Okoto Enigma, einem Lifestyle, Beauty und FashionBlog, ins Leben gerufen ist. Selbst wenn ich damit ein bisschen der Spielverderber – im Sinne der Urheberin – sein mag, werde ich die Aufgaben allerdings möglichst RSP-bezogen auslegen. (Mehr über den Award am Ende des Beitrags.)
1. Aufgabe: Erzähle drei Dinge über Dich
- Was mein Rollenspiel prägt: Meine erste Rollenspielrunde war weitestgehend Freeform. Wir haben damals mit 1w20 gewürfelt und wussten lediglich, dass hoch gut ist. Das Ergebnis wurde dem Spielleiter genannt, der es interpretiert hat. Da es keine Charakterwerte gab und die Zielwerte unbekannt waren, mussten wir dem Spielleiter voll und ganz vertrauen. Noch heute lebt Rollenspiel für mich von einer solchen Art des Vertrauens zwischen Spielerinnen und Spielleiterin sowie unter den Spielerinnen.
- Was mich an mir im Rollenspiel stört:Michael gibt gut wieder, wie ich ebenfalls empfinde: So gerne ich leite und mit Abstrichen selbst spiele, habe ich das Gefühl, ein „schlechter Spieler“ zu sein. Meinem eigenen Eindruck nach bleibt das, was ich am Spieltisch als Spieler abliefere, weit hinter den Erwartungen zurück, die ich an mich und als Spielleiter an meine Spielerinnen stelle.
- Mein Pile of Shame-Nesthocker:Ich pflege schon seit einigen Jahren eine Have-to-Try-Liste für neue Rollenspielprodukte, die ich unbedingt einmal ausprobieren möchte. (Vor ein paar Jahren habe ich in unregelmäßigen Abständen über die Systeme auf dieser Liste gebloggt.) Der älteste Nesthocker unter den Systemen auf der Liste ist John Wicks Wield, „a fantasy roleplaying game where you play an ancient, powerful weapon and the heroes you wield are disposable hit points“.
2. Aufgabe: Verlinke Deine besten Beiträge
Als kleinen Service interpretiere ich die Frage mal im Sinne der Beiträge, die nach Klickzahlen die meiste Relevanz haben, statt im Sinne meines Egos. Meine meistgelesenen Artikel im jeweiligen Jahr (nicht über den gesamten Zeitraum) waren:
- 2018: Steampunk: Sieben Rollenspiele im Fokus. Auf der Suche nach einem Steampunk-System habe ich mir sieben Rollenspiele genauer angeschaut und jeweils eine kurze Einschätzung dazu gepostet. Aufgrund des positiven Feedbacks habe ich weitere Genres auf dem Schirm. Konkret wird sich der nächste Beitrag in dieser „Reihe“ (wahrscheinlich) mit Horror- oder OSR-Rollenspielen beschäftigen. (Wenn Ihr eine Präferenz habt, dann motiviert mich doch gerne in den Kommentaren und sagt, was Euch mehr interessieren würde.)
- 2017: Meine Kampagnen als Serien strukturieren. Ein Beitrag für Spielleiter, wie ich gerne mehr schreiben würde, wenn die guten Tipps nicht schon alle totgekaut wären. Darin beschreibe ich mein Standardvorgehen, um meine Kampagnen zu planen. Ergänzt wird der Artikel durch den Post Sprawls of New York: Eine Kampagne nach dem Serienkonzept, der ein Beispiel und Antworten auf das Feedback zum ersten Beitrag enthält.
- 2016: Ein wenig überrascht war ich, wie alt mein Interview MAGUN: Mehr als noch ein Fantasy-Rollenspiel? mit dem feinen Leander bereits ist. Der Beitrag entstand im Vorfeld zum deutschen RSP-Crowdfunding für Leanders Fantasy-System MAGUN. Nach meinem Test des Systems habe ich einige Gedanken dazu als Gastbeitrag im MAGUN-Blog festgehalten.
- 2015:Fand Nichtrollenspieler gefragt: die perfekte Einsteigerrunde? viel Anklang, ein Interview mit einem Rollenspielinteressent, der noch nie gespielt hat dazu, wie er sich eine Einsteigerrunde vorstellt. Das Ganze entstand aus dem Eindruck, dass viele Beiträge zu Einsteigerrunden aus Sicht von erfahrenen Rollenspielerinnen die Zielgruppe aus dem Auge verlieren und sehr verzerrt sind. Auf der anderen Seite ist das Interview eine Anregung und keine endgültige Weisheit, weil den Befragten wiederum das vermutlich notwendige Grundwissen fehlt, um ihre Vorstellungen zu begründen. 2016 schaffte es Nichtrollenspieler gefragt: die perfekte Einsteigerrunde? II auf Platz zwei. Leider sind die weiterhin geplanten Nachfolgeinterviews nie zustande gekommen.
3. Aufgabe: Die Fragen von Michael
Du bekommst ein Angebot, das Du nicht ablehnen kannst, um als Siedler bei den Terraformern auf einem anderen Planeten einzusteigen. Zur Wahl stehen der Mars, LV-426 oder Yuggoth. Wohin geht die Reise und was nimmst Du in Deinem Seesack mit?
Okay, kurz LV-426 recherchiert, wobei es sich wohl um einen Mond im Universum von Alien handelt. Fast so verlockend wie Yuggoth: Yuggoth? Cthulhu? You know! Aber Bayern ist ohnehin eine eigene Welt, oder? Meine Wahl fällt dann auf den Mars, wobei dafür nicht nur das Ausschlussverfahren, sondern auch positive Gründe ausschlaggebend sind. Die Visionen von Weltraum- und Tech-Visionären wie Elon Musk und ihr Zukunftsoptimismus gefallen mir sehr, denn der Fortschritt braucht in meinen Augen Träumer und Macher (oder besser „machende Träumer“). In meinen Seesack wären wohl Dinge wie ein Notizbuch, Aufnahmegerät und Videokamera, um die Reise und Erkenntnisse für die Nachwelt zu dokumentieren.
Welche Zeit war die beste in Deinem bisherigen Leben und würdest Du in die Zeit zurückkehren wollen und diese „einfrieren“?
Für verklärte Nostalgie fühle ich mich nicht alt genug. Der Kindergarten war doch herrlich unkompliziert, oder? Vielleicht stellt man mir die Frage am besten in zehn oder zwanzig Jahren noch einmal, wenn ich altersbedingt möglicherweise zu den verschroben und konservativen Höhlentrollen von nebenan gehöre. Momentan freue ich mich (überwiegend) auf die Zukunft.
Welches Projekt würdest Du gerne einmal angehen, von dem Du allerdings insgeheim weißt, dass Du es in Deinem Leben niemals beginnen, bzw.beenden wirst?
In meiner Schulzeit habe ich viel geschrieben: Theaterstücke, Kurzgeschichten, irgendetwas Pseudolyrisches, das immerhin in mittelprächtigen Anthologien veröffentlicht wurde, und mehr. Daran würde ich sicherlich gerne einmal mit einem Roman anschließen.
Letztlich fehlt mir die Überzeugung, dass irgendjemand auf einen Amateurroman von mir wartet. Es gibt viele qualifizierte Autoren, die die (potenzielle) Zielgruppe vermutlich besser versorgen. Die Zeit fühlt sich in anderen Projekten besser investiert und damit zusammen hängt das Gefühl, dass mir eine Unterstützerin fehlt, die mich langfristig motivieren würde. Letztlich würde ich damit auch keine hauptberufliche Autorenlaufbahn anstreben, die als Ziel motivieren könnte.
Dann jubele ich lieber aus den hinteren Rängen Autorinnen wie Judith C. Vogt zu, die den Biss für den „Backend“-Stress vom Schreiben über das fertige Manuskript bis zur Veröffentlichung haben.
Wie viele Bücher stehen in Deinem Regal, wie viele hast Du davon wirklich gelesen und wie viel müsste man Dir bieten, damit Du sie alle verkaufst?
Das müsste ich nachzählen und dazu müsste ich im Prinzip auch jene Bücher zählen, die seit Jahren auf dem Dachboden bei meiner Mutter stehen. In meiner aktuellen Wohnung stehen vor allen Dingen Comicbücher/Mangas sowie Rollenspielbücher und Literatur aus Kindheit, Jugend und Studium, die bislang jedes Aussortieren überlebt haben. Im Rückblick auf meinen letzten Umzug ist mein Preis für diese Bücher etwas gesunken.
Wenn ein Teddybär an Dein Fenster klopft, ein Schild mit „Bitte kümmern Sie sich um diesen Bären. Dankeschön!“ um den Hals trägt und Dich verloren anschaut, was machst Du?
In meiner Jugend habe ich quasi in Büchern gelebt und weiß genau, was das bedeutet: Eine großartige Freundschaft und spannende Abenteuer. Selbstverständlich würde ich den Teddy aufnehmen und mich um ihn kümmern. Dabei gehe ich natürlich davon aus, dass ein „verloren anschauender“ Teddybär, der „an [m]ein Fenster klopft“, auch belebt ist, oder? Michael, SL-Entscheid?
4. Aufgabe: Neue Nominierungen
Das Schöne an solchen Fragen ist ja, dass man angeregt wird, über ungewohnte Dinge nachzudenken. Deshalb Danke an Michael für seine Fragen und die Nominierung. Die Forderung nach zehn bis zwanzig Neunominierungen grenzt an Spam, weshalb ich mich auf drei Personen im Rollenspielumfeld beschränke.
Interessante Fragen sind schwierig. In letzter Zeit sind mit dem Genderswapped Podcast, dem Schmetterting-Podcast sowie Anna (hauptsächlich im Blog, auch Youtube) einige interessante Beiträge von Frauen, Podcasts und allgemein Beiträge aufgetaucht, die (unter anderem) Diversität und Gleichberechtigung thematisieren. Der Komplex lebt in meinen Augen natürlich von der Vielfalt der Stimmen. Die Nominierung ist freiwillig und ich würde gerne etwas von Julia von den Grünen Würfeln, der Papierheldin sowie Clawdeen (Stechginsterpodcast und Clawdeen Spielt) lesen, wenn sie Lust darauf haben.
Die Fragen
- Eine kurze Bestandsaufnahme zur Diversität und Gleichberechtigung in der Rollenspiel-/LARP-Szene*: Wie erlebst Du das? (*: Freie Wahl)
- Hast Du im letzten Jahr positive Erlebnisse gesammelt, von denen Du Dir wünschen würdest, dass sie in der Szene ein Vorbild in Bezug auf Diversität und Gleichberechtigung wären?
- Für die 3w6 Con haben Markus, Harald und andere viel Energie in die Community-Standards investiert, damit sich alle wohlfühlen (Link). Vorbild dafür waren unter anderem die Community-Standards der Big Bad Con (Link). Wenn Du sie liest, was hältst Du davon? Welche Verbesserungen und andere positiven Beispiele fallen Dir noch ein?
- Da draußen gibt es bestimmt einige anständige männliche Spieler, die gerne mehr tun würden, um Diversität, Gleichberechtigung und das Wohlbefinden der nicht männlichen, weißen, heterosexuellen Personen am Spieltisch und in der Community zu fördern. Welche Vorschläge hättest Du für sie, um ihr eigenes Verhalten zu evaluieren und ihren Beitrag am Spieltisch, wenn möglich zu verbessern?
- Eine Frage soll ja lustig oder verrückt sein: Angenommen, Du wärst ein PnP-Charakter: Wie würdest Du Dir die Spielerinnen (oder Entität) vorstellen, die Dich erschaffen hat?
Die Regeln des Mystery Blogger Awards
- Füge das Logo in deinen Beitrag ein
- Füge die Regeln dem Beitrag hinzu
- Bedanke dich bei dem, der dich nominiert hat, und füge einen Link zum Blog desjenigen ein
- Verlinke die Urheberin des Awards
- Erzähle drei Dinge über dich
- Beantworte die Fragen desjenigen, der dich nominiert hat
- Nominiere zehn bis zwanzig weitere Blogger
- Informiere deine Nominierten mittels Kommentaren
- Stelle deinen Nominierten fünf Fragen; eine sollte lustig und/oder etwas verrückt sein
- Verlinke deine besten Beiträge
Sehr schön, ich lege mir meine Frage 2 für Dich auf Wiedervorlage für 2028 …
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