6 aus 100 [Teil II]– Random Blog Encounters

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Sorben lädt auf seinem Blog Gelbe Zeichen

zu den Random Blog Encounters ein, eine sehr schöne Aktion mit einigen interessanten Fragen. Da meine aktuellen Blogideen mir gerade zu aufwendig erscheinen, widme ich mich wieder einigen Fragen, die überwiegend ehrlich vom Rollbutler ausgewürfelt wurden – die Details behält der diskrete Butler für sich. In diesem Sinne folgen Fragen zur Immersion, Lustlosigkeit, ROLEplay vs. RolePLAY und mehr rund um den Umgang am Tisch. (Alle Links sind am Ende des Blogposts noch einmal aufgeführt.)

Frage 27: Schrödingers Goblin: Wie wichtig ist Immersion für Dich?

Am Spieltisch habe ich schon viel erlebt: Fesselnde Geschichten, bei denen wir die Zeit vergessen haben, großartiges Charakterspiel (sowohl beteiligt als auch unbeteiligt) und andere Situationen, in denen ich ganz in der Runde aufgegangen bin. Das Thema Immersion am Spieltisch macht mich aber oft skeptisch, aber vielleicht vollziehe ich auch nicht immer nach, was bei Anderen bereits als Immersion zählt. Die passende Hintergrundmusik, Dekoration, liebevolle Handouts und atmosphärische Vorbereitung des Lichts u. a. können viel zur Stimmung beitragen, aber Immersion in dem Sinne, dass ich in die Spielwelt eintauche und die reale Umwelt (komplett) ausblende oder vergesse, ist mir weitestgehend fremd.

In meinen Runden wird mal viel herumgealbert und sehr oberflächliches Charakterspiel betrieben; mal Pöppel über die (improvisierte) Battle Map geschoben; manche Runden sind sehr in-character fixiert und jede dieser Runden kann ich momentan viel abgewinnen. Mir fehlt also nichts und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich mit den eingangs beschriebenen Ereignissen bereits anschneide, was für andere immersiv wäre. Daher zähle ich es als eher weniger wichtig.

Sorben werde ich aber mal fragen, wie der Goblin in der Frage gemeint ist.

 

Frage 39: Hattest Du schon einmal Phasen, in denen Du keine Lust aufs Spielen hattest?

Bislang gab es keine langen Phasen, in denen ich keine Lust aufs Spielen Rollenspiele hatte – wenn man Leiten darunter fasst. Häufiger kommt es vor, dass ich zeitweise nicht als Spieler aktiv sein und nur leiten möchte. Das wird dann gelegentlich davon unterbrochen, dass ich ein bestimmtes System als Spieler erleben will, um zu sehen, wie es sich aus Sicht einer Spielerin anfühlt oder um ein Charakterkonzept auszuprobieren. Letzteres ergibt sich dann aber meistens nicht, sodass das Konzept als NSC endet.

 

Frage 61: Rollenspiel oder gespielte Rollen? Sind Emotionen und zu sehr „im Charakter sein“ peinlich oder großartig?

In meinem Blogpost „Anekdoten von Liebe und anderen Katastrophen“ (Link unten) und an anderen Stellen habe ich schon angedeutet, dass Emotionen rund um Flirts und Liebe für mich im Rollenspiel eher tabu sind. Diese Themen sind mir peinlich auszuspielen, aber grundsätzlich tendiere ich dazu, dass Charakteremotionen, spürbare Begeisterung der Spielerinnen und gutes In-character-Sein großartig sind.

Mein eigener Ansatz ist es, möglichst viele Entscheidungen und das Rollenspiel aus dem Charakter heraus zu entwickeln. Dabei habe allerdings immer ein wenig die Spielleiterbrille auf, weshalb ich Kompromisse mache, um die Geschichte so voranzubringen, wie es – hoffentlich – der Spielleiterin entgegenkommt. Als Spielleiter applaudiere ich innerlich, wenn die Spielerinnen mich eine Weile nicht benötigen, weil sie in-character sind. Besonders das Ausspielen von Planungsphasen und Teambesprechungen, statt reflexartig von in- zu out-game zu wechseln, bereichert eine Runde meiner Ansicht nach oft um eine positive Dynamik.

 

Frage 63: Alle reden am Tisch über den neuesten Film im Kino, den alle außer Dir gesehen haben und das nervt Dich, weil Du nicht mitreden kannst oder endlich anfangen willst. Was machst Du?

Ich nehme mich zurück. Die Gespräche am Anfang der Runde versuche ich nur zu unterbinden, wenn es angesichts der geringen, verfügbaren Spielzeit ausufert – beispielsweise unter der Woche am Abend, wenn ohnehin nur drei Stunden vorgesehen sind.

Die anfänglichen Gespräche gehören für mich zum Zusammenkommen dazu, immerhin sind Rollenspiele ein soziales Hobby und das Reden hilft beim Herunter- und Ankommen in der Runde. Nicht jedes Gespräch mag immer gleichermaßen interessant sein, aber meiner Ansicht nach ist es auch eine Tugend, zu akzeptieren, dass sich nicht jedes Gespräch um die eigenen Lieblingsthemen dreht.

 

Frage 94: Eine Spielerin fällt für längere Zeit aus. Spielt der Rest der Gruppe das Abenteuer weiter? Wenn ja, übernimmt eine andere Spielerin die Charakterin oder gar die Spielleiterin? Oder erklärt man die Abwesenheit im Spiel? Und wie sieht es mit EP und Stufenunterschieden aus?

Meine Runden bestehen aus drei bis fünf Spielerinnen zuzüglich der Spielleiterin, das heißt vier bis sechs Personen insgesamt. Es wäre absurd anzunehmen, dass immer alle dabei sind. Bei der Charakterführung bin ich allerdings eher klassisch: Die eigene Charakterin ist für mich das Hoheitsgebiet der jeweiligen Spielerin und ich halte wenig davon, dass sie von jemand anderem bestimmt wird. Es würde mich eher stören, einer Spielerin erklären zu müssen, dass ihre Charakterin etwas Untypisches oder gar zu ihrem Konzept Konträres gemacht hat, als sie für diese Sitzung oder längere Zeit weg zu erklären.

Wie in-game damit umgegangen wird, hängt von den Umständen ab. In meiner Star-Wars-Runde hat die Gruppe eine Rebellenbasis auf Ord Mantell, die zurzeit Ausgangspunkt für die Abenteuer ist, sodass es sich anbietet, dort die Abwesende zu parken. Auch das funktioniert nur begrenzt, weil ich als Spielleiter die Geschichte laufen lasse und nicht darauf abziele, dass am Ende der Sitzung das Abenteuer abgeschlossen ist und die Heldinnen in die Basis zurückkehren.

Wenn das Parken nicht geht, präferiere ich einen lockeren Umgang bis hin zum Gamers-like Mark-Ansatz, dass die Charakterin irgendwie passiv eben dabei war – lieber eine Logiklücke als der Spielerin (oder dem Rest der Gruppe) zu erklären, dass irgendjemand aus solchen Logikgründen eine Weile passiv sein muss, bis alles wieder passt. Meistens findet sich ja doch irgendetwas Fadenscheiniges, mit dem wir leben können.

XP- und Stufenunterschiede kommen dadurch selten zustande, aber es gibt Ausnahmen. XP verteile ich als Spielleiter in der gesamten Gruppe normalerweise gleich: Wer fehlt, der kann nicht spielen und das ist normalerweise ärgerlich genug. Deshalb muss es nicht noch bestraft werden, indem Erfahrungspunkte oder Stufen vorenthalten werden, die sich die Gruppe verdient hat. Auf der anderen Seite stehen Loot und Ausrüstung, wo sich meistens alle anwesenden Spielerinnen sofort bedienen, weshalb die Fehlende leer ausgeht oder „nur“ ans Restebuffet darf. Auch dieses Phänomen ist für mich ein Grund, wenigstens bei den XP einheitlich zu bleiben.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Dungeon Worldgibt einer Charakterin einen XP, wenn ein Wurf eine Sechs oder niedriger ergibt (Misserfolg) – quasi ein Abbild dessen, was die Charakterin aus dem Scheitern lernt. Das lässt sich in meinen Augen nur schwer vereinheitlichen und die Stufenunterschiede haben meinem Empfinden nach nur geringfügige Auswirkungen auf das Powerlevel. Deshalb gibt es in meiner DW-Kampagne auch keine XP für fehlende Spielerinnen.

 

Frage 98: Machst Du bewusst längere Blog- oder Spielpausen?

Es gibt ein Leben neben dem Hobby, das für mich Vorrang hat. Wenn es sein muss, dann mache ich eine längere Pause, so wie meine Bloghäufigkeit im letzten Jahr abgenommen hat. Das geschieht natürlich irgendwie „bewusst“, aber wenn es die Zeit zulässt, dann blogge und spiele ich bislang gerne regelmäßig.

 

Linkliste

Zu Sorbens Eingangspost: https://gelbe-zeichen.eu/1w100-random-blog-encounters/

Zum Rollbutler: https://rollbutler.net/de

Blogpost zu „Anekdoten von Liebe und anderen Katastrophen“: https://w6vsw12.com/2016/07/03/rspkarneval/

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