6 aus 100 [Teil I] – Random Blog Encounters

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Sorben hat bei Gelbe Zeichen hat eine Zufallstabelle mit hundert Fragen erstellt, um sie als Random Blog Encounters zu verarbeiten. Ich habe zwar noch einige Blogideen, aber krankheitsbedingt ist mein Kopf gerade voll und ich bekomme keinen längeren, zusammenhängenden Text hin. Daher stelle ich mich im Folgenden sechs aus hundert Encountern und hoffe, dass die Kürze der einzelnen Antworten etwas Verständliches hervorbringt.

Frage 5: Spielst du am Tisch oder über den PC? Worin bestehen für dich die Unterschiede? Was magst du lieber? Streamst du?

Immer diese pauschalen Entweder-oder-Fragen, bei denen ich immer das Gefühl habe, die Party zu verderben. Meine Antwort ist, dass ich beides mache. Ich habe aktuell vier regelmäßige Runden und immer wieder Oneshots dazwischen. Jäger: die Vergeltung leite ich online und auch die meisten meiner Oneshots finden mittlerweile online statt, um neue Systeme und neue Leute kennen zu lernen.

Ich arbeite eher spärlich mit Handouts und auch Battlemaps habe ich mir irgendwann abgewöhnt, daher ist der Unterschied für mich gering, aber nicht unerheblich: Weil alle im gleichen Audiokanal sitzen, werden beiläufige Kommentare zum Nebenmann schwieriger. In der Regel ist es online umständlicher, mal eben eine Skizze auf das Papier zu bringen, während am Tisch Stifte und Schmierpapier herumliegt und das schnell gemacht ist…

Es sind die Kleinigkeiten, wegen denen ich am Ende lieber am Tisch sitze, aber ich möchte meine Online-Erlebnisse nicht missen. Streaming ist für mich allerdings eher kein Thema. Ihr könnt mich in einem Call of Cthulhu Oneshot von Michael hören, der damals gefragt hat, ob er es aufnehmen darf, und den Deal fand ich nur fair, dass er leitet und gleichzeitig noch etwas Podcast-Content bekommt. Es gibt allerdings schon so viele Streams, dass ich keinen Bedarf daran sehe, dass ausgerechnet Streams von meinen Runden das sind, worauf die Welt wartet.

(Wer mich wirklich mal im Spiel erleben möchte, kann mir auf Twitter folgen, wo ich alle meine Oneshots organisiere: @w6vsw12)

Frage 7: Worauf kommt es dir am meisten bei einem Abenteuer an? Schnetzeln oder schwatzen?

Jetzt will ich etwas gelobt werden, ich verkneife mir gerade angestrengt dumme Kommentare zur zweiten Teilfrage. Sowohl Schnetzeln als auch Schwatzen – im Sinne von Tavernenspiel – kosten in der Regel Zeit, in der die Story ruht. Auf die gemeinsame Geschichte kommt es mir allerdings am meisten an und beide Alternativen können etwas dazu beitragen, wenn man sie wohl dosiert.

Frage 53: Spielen immer dieselben Spieler in deiner Runde? Wechselt der Spielleiter auch mal?

Eine gewisse Fluktuation hatte ich bisher in allen Runden, oft lag das daran, dass sich bei einer Beteiligten die Lebensumstände geändert haben, und deshalb plötzlich die Zeit fehlt oder nach ein paar Sitzungen klar ist, dass entweder Spielerin und System oder die Spielstile nicht zusammenpassen.

Innerhalb der Kampagne wechselt der Spielleiter in der Regel nicht, was sicherlich auch daran liegt, dass ich die meisten Runden leite und auch kein großes Bedürfnis habe, Spieler zu sein. Lediglich in meiner Montagsrunde werde ich wohl in Zukunft mal darauf drängen, dass jeder einmal ein Abenteuer leitet, weil ich das Gefühl habe, dass sie darunter leidet, dass die Spieler selbst die Spielleitersicht auf so eine Runde vermissen lassen.

Frage 60: Deutsch, englisch oder…? In welcher Sprache sollte dein Grundregelwerk sein? Ist Englisch in Ordnung? Welches Spiel würdest du gerne übersetzt sehen?

Auf diese Frage gibt es zwei bescheuerte Antworten, die sich mir aufdrängen:

Erstens wäre eine Sprache geil, die ich verstehe. Das sind bei mir Deutsch und Englisch. Zweitens ist es recht nützlich, wenn das Grundregelwerk in der gleichen Sprache ist, wie die Erweiterungsbände, die ich gegebenenfalls zusätzlich kaufe. Wenn die Begriffe einheitlich (übersetzt) werden, dann wird oft vieles einfacher – insbesondere, wenn es viele ähnliche Begriffe gibt, die bei einer freien Übersetzung verwechselt werden können.

Am Ende würde ich vielleicht sagen Deutsch. Ich spiele auf Deutsch und deshalb kann ich davon ausgehen, dass auch meine Spieler deutsch sprechen (und verstehen). Allerdings kommen am Spieltisch unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Bildungsgraden zusammen, vom Azubi bis zum zweifachen Doktor habe ich schon alles erlebt. Zwar sprachen die Meisten bislang auch ausreichend bis gut Englisch, aber mit Deutsch bin ich auf der sicheren Seite.

Frage 67: Handouts sind cool, oder?

Nein. Handouts sind nützlich, wenn es viel Text zum Lesen gibt, in dem die Spieler später noch einmal nachlesen müssen, aber im Allgemeinen halte ich Handouts für überbewertet. Die Zeit, die in Handouts fließt, die nur einmalig genutzt werden, kann man auch besser investieren.

Zugegeben, das hält mich nicht davon ab, zu jeder Sitzung meiner StarWars-Runde einen neuen Introtext bei iMovie in die Vorlage zu hämmern, oder Kleinigkeiten für meine Jäger vorzubereiten, aber für mich hängen Erfolg einer Sitzung und Handouts nicht direkt zusammen.

Frage 83: Zufallsbegegnungen ja/nein? Wie siehst du das als Spieler? Gibt es Zufälle für dich als Leiter?

Noch so eine Schwarz-Weiß-Frage. Als Spieler gibt es meiner Ansicht nach eine klare Antwort: Wenn Du als Spielleiter gut bist, dann bemerke ich gar nicht, dass Du gerade die Zufallstabelle oder Ähnliches befragt hast. Wenn Du als Spielleiter gut bist, habe ich am Ende das Gefühl, dass Du Dir eine total spannende Story überlegt bzw. mit uns gestaltet hast, die voll auf Deiner unübertroffenen Kreativität gewachsen ist. (Der vorangegangene Satz enthält möglicherweise Übertreibungen.)

Ich mag Zufallstabellen, wenn sie zur Inspiration dienen. Ein Beispiel dafür wären die Abenteuer bei Beyond the Wall, bei denen man auch viele Begegnungen auswürfelt. Daraus als Spielleiter eine Runde Geschichte zu formen, finde ich unheimlich befriedigend, weil immer wieder einzelne Elemente in das Abenteuer getragen werden, auf die man im eigenen Trott nicht gekommen wäre.

Manchmal ist auch die genaue Gestalt einer Begegnung unwichtig. Beispielsweise könnten viele Kampfbegegnungen in einem Gebiet verdeutlichen, dass die Gegend gefährlich ist und die Spieler keine Zeit haben, lange zu rasten und sich mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten. Unter Umständen mag es allerdings keine Rolle spielen, ob der Kampf gegen Räuber, Orks, Riesensumpfkröten o. ä. stattfindet. Auch hier können Zufallstabellen helfen, die Situation etwas lebendiger zu gestalten, anstatt Räuber an Räuber an Räuber zu hängen.

Es kommt halt auf die genaue Nutzung und den Kontext an.

Ähnlich ist es auch als Spielleiter und es wäre in meinen Augen unsinnig, den Zufall gänzlich abzustreiten. Wenn die Würfel rollen, kommt der Zufall zum Tragen; Zufallstabellen kann man ebenfalls nutzen und sich darauf einlassen; und auch die Spieler und ihre Entscheidungen bringen Unsicherheit ins Spiel, obwohl diese nicht unbedingt zufällig ist, weil Spieler oft auch ihrem eigenen Denkmuster folgen und daher mehr oder weniger gut einschätzbar werden, wenn man sie gut genug kennt.

Das Besondere an der Spielleiterrolle ist natürlich, dass man viel Kontrolle hat, wie sehr man sich auf den Zufall einlässt. Nutzt man ihn zur Inspiration und behält sich vor, im Zweifelsfall selbst etwas festzulegen, oder lässt man sich von einem Wurf auf die Tabelle etwas vorschreiben?

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