DRYH: L.S.D., Eindrücke und Inspiration

Vor Kurzem habe ich Don’t Rest You Head endlich einmal gespielt und ein zweiter Termin ist auch geplant. Die Ereignisse des ersten Abenteuers des Kleinkriminellen „Leo“nard S. Dastrov und seinen Gefährten wurden von unserem Spielleiter festgehalten. Wer einen Eindruck von DRYH wünscht, findet als Ergänzung zum Spielbericht hier den Charakterbogen von Leo als PDF. Genaueres zur Wahnsinnsfähigkeit „Ausweis“ findet sich im Lexikon des Abnormalen bei 3w20. Nachfolgend einige Ergänzungen zum Charakterhintergrund – bei Bedarf zur Weiterverwertung, Inspiration oder Unterhaltung.

Prolog: „Leo“nard S. Dastrov: Motivation
„Böse“ beschreibt Leo nicht, denn er ist viel zu sehr ängstlich, um böse zu sein. Während seines ganzen Lebens traf seine Angst vor dem Versagen seine Entscheidungen. Trotz seiner zunächst guten Leistungen in der Schule und später an der Universität fielen diese bald rapide unter dem Einfluss seiner Furcht: ein Teufelskreis, bei dem Befürchtung und Wirklichkeit sich gegenseitig anheizten.

Das Leben des Dastrovs
Die Angst, seinen Abschluss nicht zu schaffen, lähmte Dastrov seit Anbeginn seiner Studienzeit. Gedanklich sah er sich arbeits- und obdachlos. Drogen schienen, ein guter Ausweg zu sein, um schnell Geld zu machen und sich abzusichern. Während seines Studiums verkaufte er Drogen an andere Studenten und knüpfte weitere Kontakte in den kriminellen Untergrund.

Leonard S. Dastrov von Janine Strampe

Leonard S. Dastrov von Janine Strampe

Bald verlagerte sich sein Schwerpunkt zum ersten Mal. Körperliche Konflikte liegen Leonard nicht und er zweifelt selbst daran, aber er ist ein begnadeter Täuscher. Als Betrüger machte er sich schnell einen Namen in den Schatten. Er verkaufte einige Häuser, die ihm nicht gehörten, während ihre Besitzer ihren Urlaub in Monaco genossen. Ein Komplize besorgte den Schlüssel, versteckte verdächtige Familienbilder und Leo machte einen ehrlichen Eindruck.

Seine Angst veranlasste ihn, seine Masche schneller als üblich zu wechseln. Mehr als einmal verärgerte er Partner, Geschäftspartner und Komplizen auf diese Weise. Mehrmals wechselte er seinen Wohnort und versteckte sich vor seinen „Freunden“. Sein Studium war schnell keine Option mehr.

Prassen und genießen: ein Konflikt
Das schnelle Geld kam und ging, aber die Absicherung blieb aus. Mit dem ersten Geld kam der erste teure Anzug. Leo lernte schnell, sich mit dem Anzug als vertrauenswürdiger Geschäftsmann durch Polizeikontrollen zu schleusen. Allerdings entwickelte er einen teuren Geschmack, den er ohne abgeschlossenes Studium nie legal finanzieren könnte. Seine Vorlieben zwangen ihn, weiterzumachen. Er wechselte weiter seine Maschen, verprasste Geld und lieh sich weiterhin Geld von dubiosen Größen der Unterwelt.

Gehetzt und Getrieben: das Ziel
Bei einem einfachen Scheckbetrug passierte es schließlich. Kurz vor der Auszahlung setzte er ein Pokerface auf, doch in seinem Inneren brodelte es. Ein kurzer, zufälliger Blick auf den Ehering des Bankangestellten ließ ein spießige Leben plötzlich wie einen Traum erscheinen. Ein ehrlicher Beamter zu sein, mit einer Frau, die seine Fehler korrigieren würde, erschien plötzlich völlig erstrebenswert.

In Leonard reifte die Erkenntnis, dass er nie Ruhe finden würde, solange es ihm nicht gelang, sich lückenlos abzusichern. Er bräuchte genug Vermögenswerte, um seine teuren Leidenschaften langfristig ausleben zu können und unabhängig vom Erfolg oder Misserfolg seiner Handlungen zu werden. Diese Erkenntnis beschäftigt ihn seither, sodass er gar nicht bemerkt hat, dass er vor einer Woche das letzte Mal geschlafen hat…

Epilog: „Leo“nard S. Dastrov: auf der Flucht

Sein Leben ist die Flucht, vor allen Dingen die Flucht vor seiner Angst. Für den Erlös der letzten beiden Coups hat er sich einen teuren, blauen Sportwagen gekauft, obwohl er damit seine Schulden hätte bezahlen sollen. Jetzt stehen die Geldeintreiber bereits vor der Tür.

Das Einzige, das ihm bleibt, ist seine Fähigkeit unentdeckt zu bleiben und sich zu verstecken. Außerdem diese Seite aus einem Notizbuch. Er wollte sich diese Nummer notieren, konnte aber nur ein Notizbuch in seiner Reichweite finden, aus dem er eine Seite herausriss. Sicherlich stünde die Nummer darauf, hätte sein Füller nicht versagt. Obwohl der Füller noch voll war und später wieder funktionierte. Und wo kam eigentlich dieses Notizbuch her, das später nicht mehr auffindbar war?…

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5 Gedanken zu „DRYH: L.S.D., Eindrücke und Inspiration

  1. Freut mich das es dir gefallen hat. Interessant finde ich das Du den Hintergrund für Leo online stellst bzw. dir Gedanken dazu gemacht hast. Werde ich mal durchlesen, evtl. lässt sich etwas einbauen davon.
    Jetzt muss dann nur der 2. Teil auch überzeugen.

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    • Ich bin optimistisch, dass mir auch die nächste Runde Spaß macht.

      Das mit den Gedanken täuscht ein wenig: das Meiste hat alleine durch die Beantwortung der Fragen bereits Gestalt angenommen, sodass ich nur noch festhalten musste, was nicht auf den Charakterbogen gepasst hat. In meinen Augen ein großes Plus für Don’t Rest You Head, dass du durch die Dreidimensionalität von Oberfläche-Inneres-Weg/Ziel bereits einen sehr plastischen Charakter hast.

      Ich würde auch mehr Charaktere hier festhalten, aber bei den meisten entwickelt sich der Hintergrund erst im Laufe des Spiels, sodass die Hintergründe nie irgendwo schriftlich festgehalten sind. Das macht es mühsam, den Hintergrund anschließend digital festzuhalten.

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  2. Pingback: Wenn Spieler bloggen - Abseitiges

  3. Ich finde es dennoch schön mehr über den Charakter zu lesen. Ich gehöre ja zu den Spielern die sich im wesentlichen kaum Gedanken über ihre Spielfiguren machen bzw. der Hintergrund kommt so nach und nach. Also ähnlich wie bei dir.

    Eine Anmerkung sei mir noch erlaubt, Leo sieht ziemlich schlampig aus auf dem Bild, wo er doch sonst so auf sein Äußeres bedacht ist. :) Das Hemd hängt lose aus der Hose. Aber kein Wunder, wenn man bedenkt was er gerade so erlebt hat.

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